anderen politischen Systems war, seine geistige Erwachung fiel nicht in die 40er und 50er Jahre, als er - viele Jahre nach der Teilnahme am öffentlichen Leben zurückhaltend, eleganter formuliert: stets mit edler Würde und einer Art naiver Gutmütigkeit die Ereignisse des politischen Lebens betrachtete - ob gerade zum Schweigen verurteilt, ob als wieder zu Wort gekommener Künstler. Ebenso wurde kaum betont, daß nach dem von ihm präferierten Konstruktivismus im Westen die langfristige zerstörerisch-schaffende Befreiung der künstlerischen Kräfte fortgesetzt wurde, wobei die Hauptrolle der von ihm sowohl menschlich, als auch ideell fernstehende Sürrealismus spielte, dessen anregende Kraft, parallel mit dem Dadaismus in den 60er Jahren wiederholt zur Geltung kam.
Es ist bekannt, daß die verhüllte oder offene, originelle, das scheinheilige Bild der Erscheinungen entlarvende Offenbarung des Sürrealismus im Auge der totalitären politischen Systeme nicht akzeptabel oder zu tolerieren war. Wie allgemein bekannt, gab es in den Jahren nach 1945 im Rahmen der Európai Iskola (Europäische Schule) bzw. Galéria a 4 világtájhoz (Galerie zu den 4 Himmelsrichtungen) kunsttheoretische Anregungen zur heimischen Verbreitung des Sürrealismus, die jedoch durch die Kulturpolitik der 50er und 60er Jahre verdrängt wurden. Dazu kam noch, daß alle ("künstlerischen" oder "unkünstlerischen") Experimente, die in den



Ottó Mezei: Der Künstler-Fachmann: László Szlávics